„Eisen & Frauengesundheit: Warum ein guter Eisenstatus für Energie, Immunsystem & Vitalität entscheidend ist“
Eisen & Frauengesundheit: Warum ein guter Eisenstatus für Energie, Immunsystem & Vitalität entscheidend ist
Fühlen Sie sich oft müde und antriebslos, obwohl Sie ausreichend schlafen? Haben Sie bemerkt, dass Ihre Haare dünner werden oder Ihre Nägel brüchig sind? Diese Symptome könnten auf einen Eisenmangel hindeuten – ein Problem, das Frauen drei- bis viermal häufiger betrifft als Männer. In Deutschland leiden schätzungsweise 20% aller Frauen im gebärfähigen Alter unter Eisenmangel, oft ohne es zu wissen.
Eisen ist weit mehr als nur ein Mineral – es ist der Motor für Ihre Energie, die Grundlage für ein starkes Immunsystem und essentiell für Ihr allgemeines Wohlbefinden. Besonders als Frau durchlaufen Sie verschiedene Lebensphasen, in denen Ihr Eisenbedarf erhöht ist: von der Menstruation über Schwangerschaft bis hin zu sportlicher Aktivität.
Unser Ziel ist es, Ihnen zu zeigen, wie Sie einen gesunden Eisenstatus erreichen und aufrechterhalten können. Wir möchten komplexe biochemische Zusammenhänge verständlich erklären und Ihnen praktische Lösungen an die Hand geben. Denn mit dem richtigen Wissen können Sie Ihrer Müdigkeit den Kampf ansagen und zu neuer Vitalität finden.
Was ist Eisen und warum ist es so wichtig?
Eisen ist ein essentielles Spurenelement, das Ihr Körper für lebenswichtige Funktionen benötigt, aber nicht selbst herstellen kann. Es spielt eine zentrale Rolle in drei kritischen Bereichen Ihrer Gesundheit.
Sauerstofftransport und Blutbildung
Die bekannteste Funktion von Eisen ist die Bildung von Hämoglobin – dem roten Farbstoff in Ihren Blutzellen. Hämoglobin transportiert Sauerstoff von der Lunge zu allen Organen und Geweben Ihres Körpers. Ohne ausreichend Eisen kann Ihr Körper nicht genügend gesunde rote Blutkörperchen produzieren, was zu einer Eisenmangelanämie führt.
Stellen Sie sich vor, Ihr Blut wäre ein Lieferdienst: Eisen ist der Fahrer, der den lebensnotwendigen Sauerstoff zu jeder Zelle bringt. Fehlt der Fahrer, bleiben die Zellen unterversorgt und können nicht optimal funktionieren.
Energiestoffwechsel auf zellulärer Ebene
Eisen ist auch ein wichtiger Bestandteil verschiedener Enzyme, die am Energiestoffwechsel beteiligt sind. In den Mitochondrien – den Kraftwerken Ihrer Zellen – hilft Eisen dabei, Nährstoffe in nutzbare Energie umzuwandeln. Ein Eisenmangel kann daher direkt zu Müdigkeit und Erschöpfung führen, selbst wenn Ihre Hämoglobinwerte noch normal sind.
Immunfunktion und Infektabwehr
Ihr Immunsystem ist auf Eisen angewiesen, um effektiv zu funktionieren. Immunzellen benötigen Eisen für ihre Vermehrung und Aktivierung. Bei Eisenmangel kann Ihre Infektabwehr geschwächt sein, was Sie anfälliger für Erkältungen und andere Krankheiten macht.
Häm-Eisen vs. Nicht-Häm-Eisen: Der entscheidende Unterschied
Nicht alle Eisenquellen sind gleich. Es gibt zwei Hauptformen von Nahrungseisen:
Häm-Eisen stammt aus tierischen Quellen wie rotem Fleisch, Geflügel und Fisch. Diese Form ist für Ihren Körper am besten verfügbar – etwa 15-35% des Häm-Eisens wird absorbiert. Es ist bereits an Hämoglobin oder Myoglobin gebunden und kann direkt aufgenommen werden.
Nicht-Häm-Eisen findet sich in pflanzlichen Lebensmitteln wie Spinat, Hülsenfrüchten und Getreide. Die Aufnahme ist mit 2-20% deutlich geringer und wird stark von anderen Nahrungsbestandteilen beeinflusst. Vitamin C kann die Aufnahme fördern, während Kaffee, Tee und Kalzium sie hemmen können.
Eisen & Frauengesundheit im Detail
Frauen haben aufgrund ihrer Biologie besondere Herausforderungen im Umgang mit Eisen. Verstehen wir gemeinsam, warum Ihr Eisenbedarf in verschiedenen Lebensphasen variiert.
Menstruation: Der monatliche Eisenverlust
Jeder Menstruationszyklus bedeutet Eisenverlust. Bei einer normalen Menstruation verlieren Sie etwa 30-40 ml Blut, was ungefähr 15-20 mg Eisen entspricht. Haben Sie eine starke Menstruation, kann dieser Verlust deutlich höher sein. Da Frauen im Durchschnitt nur 1-2 mg Eisen täglich über die Nahrung aufnehmen können, ist es schwierig, diese Verluste auszugleichen.
Besonders betroffen sind Frauen mit:
- Starken oder verlängerten Blutungen
- Kurzen Zyklen (weniger als 28 Tage)
- Gebärmuttermyomen oder anderen gynäkologischen Erkrankungen
Schwangerschaft und Stillzeit: Doppelte Herausforderung
Während der Schwangerschaft steigt Ihr Eisenbedarf dramatisch an – von täglich 15 mg auf bis zu 30 mg. Ihr Körper muss nicht nur Ihr eigenes erhöhtes Blutvolumen versorgen, sondern auch das heranwachsende Baby mit Eisen beliefern.
In der Stillzeit bleibt der Bedarf erhöht, da Eisen über die Muttermilch an das Baby weitergegeben wird. Viele Frauen starten bereits mit reduzierten Eisenreserven in Schwangerschaft und Stillzeit, was das Risiko für einen Mangel zusätzlich erhöht.
Wechseljahre: Veränderte Eisendynamik
Mit dem Ende der Menstruation in den Wechseljahren verringert sich zwar der Eisenverlust, doch andere Faktoren können problematisch werden. Hormonelle Veränderungen können die Eisenaufnahme beeinflussen, und viele Frauen ändern ihre Ernährungsgewohnheiten. Zudem können altersbedingte Magen-Darm-Erkrankungen die Eisenresorption verschlechtern.
Sportlich aktive Frauen: Höhere Eisenverluste
Sport ist gesund, kann aber bei Frauen zu zusätzlichen Eisenverlusten führen. Intensive körperliche Aktivität kann durch verschiedene Mechanismen Eisen kosten:
- Verluste über Schweiß und Urin
- Mikroverletzungen im Magen-Darm-Trakt
- Hämolyse (Zerstörung roter Blutkörperchen) bei Ausdauersport
- Entzündliche Prozesse nach intensivem Training
Ausdauersportlerinnen haben ein besonders hohes Risiko für Eisenmangel, da sie oft auch eine kalorienreduzierte Ernährung befolgen.
Symptome von Eisenmangel bei Frauen erkennen
Eisenmangel entwickelt sich schleichend und in verschiedenen Stadien. Die Symptome sind oft unspezifisch und werden leicht übersehen oder anderen Ursachen zugeschrieben.
Frühe Anzeichen: Wenn die Eisenspeicher sich leeren
Die ersten Symptome treten auf, wenn Ihre Eisenspeicher (Ferritin) sinken, aber die Hämoglobinwerte noch normal sind:
Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind oft die ersten Warnsignale. Sie fühlen sich morgens nicht erholt, benötigen mehr Schlaf als üblich und haben das Gefühl, gegen eine unsichtbare Wand zu kämpfen. Diese Müdigkeit ist anders als normale Erschöpfung – sie bessert sich nicht durch Ruhe.
Konzentrationsschwierigkeiten können Ihren Alltag beeinträchtigen. Sie vergessen Termine, können sich schwer fokussieren und haben das Gefühl, als würde Ihr Gehirn im Nebel arbeiten. Das liegt daran, dass Ihr Gehirn etwa 20% Ihres Sauerstoffbedarfs benötigt.
Äußere Zeichen: Was Haut, Haare und Nägel verraten
Ihr Körper ist erstaunlich intelligent und priorisiert lebenswichtige Organe, wenn Eisen knapp wird. Haut, Haare und Nägel gehören nicht dazu, deshalb zeigen sich hier früh Mangelsymptome:
Haarausfall kann eines der belastendsten Symptome sein. Eisen ist essentiell für das Haarwachstum. Fehlt es, gehen Haarfollikel in eine Ruhephase über. Sie bemerken vermehrten Haarverlust beim Waschen oder Bürsten, und neue Haare wachsen dünner und schwächer nach.
Blasse Haut entsteht durch die reduzierte Anzahl roter Blutkörperchen. Besonders auffällig wird dies an den Schleimhäuten: Schauen Sie sich Ihre Augenlider, Ihr Zahnfleisch oder Ihre Fingernägel an. Sind sie ungewöhnlich blass oder weißlich, könnte das ein Hinweis sein.
Brüchige Nägel entstehen, weil Eisen für die Kollagenproduktion benötigt wird. Ihre Nägel können dünn werden, leicht brechen oder sogar löffelförmig (Koilonychie) werden.
Systemische Auswirkungen: Wenn der ganze Körper betroffen ist
In fortgeschrittenen Stadien beeinflusst Eisenmangel verschiedene Körpersysteme:
Herz-Kreislauf-Symptome entwickeln sich, weil Ihr Herz härter arbeiten muss, um den reduzierten Sauerstofftransport zu kompensieren. Sie können Herzklopfen, Kurzatmigkeit bei normaler Anstrengung oder Schwindel bemerken.
Immunschwäche macht sich durch häufige Infekte bemerkbar. Erkältungen dauern länger, kleine Wunden heilen schlechter, und Sie haben das Gefühl, jeden Virus "mitzunehmen".
Restless-Leg-Syndrom tritt bei bis zu 25% der Menschen mit Eisenmangel auf. Die unruhigen Beine können besonders abends und nachts den Schlaf stören.
Diagnose: Wie erkennt man Eisenmangel zuverlässig?
Eine zuverlässige Diagnose erfordert mehr als nur einen Blick auf das große Blutbild. Verschiedene Laborwerte geben Aufschluss über Ihren Eisenstatus.
Die wichtigsten Blutwerte verstehen
Ferritin ist der wichtigste Marker für Ihre Eisenspeicher. Dieser Wert zeigt an, wie viel Eisen in Ihrem Körper gespeichert ist. Normale Werte liegen bei Frauen zwischen 12-150 ng/ml, doch viele Expertinnen empfehlen Werte über 30 ng/ml für optimales Wohlbefinden.
Hämoglobin (Hb) misst den roten Blutfarbstoff. Bei Frauen gelten Werte unter 12 g/dl als Anämie. Wichtig zu wissen: Hämoglobin sinkt erst, wenn die Eisenspeicher bereits erschöpft sind.
Transferrinsättigung zeigt an, wie gut Ihr Eisentransportsystem arbeitet. Werte unter 16% deuten auf Eisenmangel hin, auch wenn andere Parameter noch normal erscheinen.
CRP (C-reaktives Protein) hilft dabei, Entzündungen auszuschließen, da diese die Eisenwerte verfälschen können.
Eisenmangel-Stadien richtig einordnen
Eisenmangel entwickelt sich in drei Phasen:
- Eisenspeichermangel: Ferritin unter 30 ng/ml, aber Hb noch normal
- Eisendefiziente Erythropoese: Transferrinsättigung unter 16%, erste Funktionseinschränkungen
- Eisenmangelanämie: Hb unter 12 g/dl, deutliche Symptome
Bereits im ersten Stadium können Sie Symptome wie Müdigkeit oder Haarausfall entwickeln. Warten Sie nicht bis zur Anämie – handeln Sie frühzeitig.
Natürliche Eisenquellen & Ernährungstipps
Eine eisenreiche Ernährung ist die Basis für einen gesunden Eisenstatus. Mit den richtigen Lebensmitteln und Kombinationen können Sie Ihre Eisenaufnahme optimieren.
Die besten tierischen Eisenquellen
Rotes Fleisch ist der Spitzenreiter beim Eisengehalt. 100g Rindfleisch enthalten etwa 3-4 mg gut verfügbares Häm-Eisen. Besonders reich sind Innereien wie Leber (18 mg pro 100g), aber diese sind nicht jedermanns Sache.
Geflügel und Fisch bieten moderate Mengen an Häm-Eisen. Hühnchenbrust enthält etwa 1 mg pro 100g, während fetter Fisch wie Lachs zusätzlich Omega-3-Fettsäuren liefert.
Pflanzliche Eisenpower entdecken
Auch als Vegetarierin oder Veganerin können Sie Ihren Eisenbedarf decken, müssen aber strategischer vorgehen:
Hülsenfrüchte sind echte Eisenbomben. Linsen enthalten 8 mg pro 100g, Kichererbsen 6 mg. Ein warmer Linseneintopf ist nicht nur lecker, sondern auch nährstoffreich.
Grünes Blattgemüse wie Spinat (4 mg pro 100g) oder Grünkohl liefern Eisen plus Folsäure und andere wichtige Nährstoffe.
Nüsse und Samen sind praktische Eisenquellen für zwischendurch. Kürbiskerne enthalten 12 mg pro 100g, Cashewnüsse 6 mg.
Vollkorngetreide wie Quinoa, Amaranth oder Haferflocken ergänzen die Eisenversorgung und liefern komplexe Kohlenhydrate für anhaltende Energie.
Absorption optimieren: Die Vitamin-C-Strategie
Die Kombination macht's: Vitamin C kann die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen um das 3-5-fache steigern. Praktische Kombinationen sind:
- Haferflocken mit Erdbeeren oder Kiwi
- Linsensalat mit Paprika und Zitronendressing
- Quinoa mit Brokkoli und Zitronensaft
- Spinat mit Orangensegmenten
Schon 25-75 mg Vitamin C pro Mahlzeit können einen deutlichen Unterschied machen.
Eisenräuber erkennen und meiden
Bestimmte Substanzen können die Eisenaufnahme deutlich reduzieren:
Kaffee und schwarzer Tee enthalten Tannine, die Eisenaufnahme um bis zu 60% reduzieren können. Trinken Sie diese Getränke zwischen den Mahlzeiten, nicht dazu.
Milchprodukte sind reich an Kalzium, das mit Eisen um die Aufnahme konkurriert. Vermeiden Sie große Mengen Milch oder Käse zu eisenreichen Mahlzeiten.
Vollkornprodukte enthalten zwar selbst Eisen, aber auch Phytinsäure, die die Aufnahme hemmen kann. Ein Trick: Getreide einweichen oder fermentieren (wie bei Sauerteigbrot) reduziert den Phytinsäuregehalt.
Eisensupplementation: Wann ist sie sinnvoll?
Manchmal reicht die Ernährung allein nicht aus, um einen Eisenmangel zu beheben. Besonders bei starken Menstruationsblutungen, in der Schwangerschaft oder bei diagnostiziertem Mangel können Eisenpräparate hilfreich sein.
Verschiedene Eisenverbindungen verstehen
Eisen(II)-Verbindungen wie Eisensulfat oder Eisenfumarat sind die klassischen, günstigen Präparate. Sie enthalten viel elementares Eisen, können aber Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Eisenbisglycinat ist eine moderne, chelierte Form. Das Eisen ist an Aminosäuren gebunden, was die Verträglichkeit deutlich verbessert und die Aufnahme optimiert. Diese Form verursacht seltener Übelkeit oder Verstopfung.
Carbonyleisen besteht aus winzigen Eisenpartikeln und wird bei Bedarf freigesetzt. Es ist sehr gut verträglich, aber auch teurer.
Lactoferrin ist eine natürliche Eisentransportform aus der Muttermilch. Sie ist besonders sanft und unterstützt zusätzlich das Immunsystem.
Dosierung und Einnahme optimieren
Die optimale Dosis hängt vom Schweregrad des Mangels ab. Typische Empfehlungen sind:
- Prävention: 10-15 mg elementares Eisen täglich
- Leichter Mangel: 40-60 mg täglich
- Schwerer Mangel: 80-120 mg täglich (unter ärztlicher Kontrolle)
Einnahmetipps für bessere Verträglichkeit:
- Nehmen Sie Eisen nüchtern ein, wenn Sie es vertragen
- Bei Magenproblemen mit kleinen Mengen zu den Mahlzeiten beginnen
- Kombinieren Sie mit Vitamin C (Orangensaft, Kiwi)
- Teilen Sie hohe Dosen auf mehrere Einnahmen auf
- Trinken Sie viel Wasser und bewegen Sie sich regelmäßig gegen Verstopfung
Flüssige Eisenpräparate als Alternative
Flüssiges Eisen kann für manche Frauen besser verträglich sein. Es wird schneller resorbiert und kann bei Schluckbeschwerden oder empfindlichem Magen die bessere Wahl sein. Der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig, lässt sich aber mit Fruchtsaft maskieren.
Wissenschaftliche Studien: Was die Forschung zeigt
Die Wirksamkeit von Eisenpräparaten bei Frauen ist durch zahlreiche Studien belegt. Hier sind einige wichtige Erkenntnisse:
Energie und Leistungsfähigkeit
Eine randomisierte Studie mit 198 Frauen zeigte, dass die Einnahme von 80 mg Eisen täglich über 12 Wochen die Müdigkeit um 50% reduzierte – selbst bei Frauen ohne Anämie, aber mit niedrigen Ferritinwerten. Die Teilnehmerinnen berichteten von besserer Konzentration und höherer Belastbarkeit im Alltag.
Kognitive Funktion
Forschungen belegen, dass bereits ein leichter Eisenmangel die Gehirnfunktion beeinträchtigen kann. In einer Studie mit 144 jungen Frauen verbesserte sich die Aufmerksamkeitsspanne und das Arbeitsgedächtnis signifikant nach 16-wöchiger Eisensupplementation.
Haargesundheit
Eine Metaanalyse von 40 Studien bestätigte den Zusammenhang zwischen Eisenmangel und Haarausfall bei Frauen. Besonders bei diffusem Haarausfall (ohne kahle Stellen) war niedriges Ferritin häufig die Ursache. Die Supplementierung führte in 70% der Fälle zu verbessertem Haarwachstum.
Immunfunktion
Eisenmangel schwächt nachweislich die Immunantwort. Studien zeigen, dass Frauen mit ausgeglichenem Eisenstatus seltener an Atemwegsinfekten erkranken und bei Infektionen schneller genesen.
Schwangerschaft und kindliche Entwicklung
Die WHO empfiehlt allen schwangeren Frauen eine präventive Eisensupplementation. Studien belegen, dass dies das Risiko für Frühgeburten, niedriges Geburtsgewicht und Entwicklungsverzögerungen beim Kind reduziert.
Prävention & Alltagstipps für optimalen Eisenstatus
Ein gesunder Eisenstatus ist kein Zufall, sondern das Ergebnis bewusster Entscheidungen. Mit diesen praktischen Tipps können Sie Ihre Eisenversorgung langfristig optimieren.
Ernährungsstrategien für den Alltag
Meal-Prep mit Eisenfokus: Bereiten Sie eisenreiche Mahlzeiten vor. Ein Linsencurry mit Spinat und Paprika ist nicht nur lecker, sondern auch ein Eisenbooster. Portionieren Sie es für die Woche vor.
Eisenreiche Snacks: Tragen Sie eine Handvoll Kürbiskerne oder Cashewnüsse bei sich. Mit einem Stück Obst kombiniert, haben Sie Eisen plus Vitamin C.
Kochgeschirr nutzen: Kochen in gusseisernen Pfannen kann den Eisengehalt Ihrer Speisen leicht erhöhen, besonders bei säurehaltigen Lebensmitteln wie Tomatensoße.
Regelmäßige Kontrollen etablieren
Lassen Sie Ihre Eisenwerte mindestens einmal jährlich kontrollieren, bei Risikofaktoren häufiger:
- Starke Menstruation: Alle 6 Monate
- Schwangerschaft: Quartalsweise
- Vegetarische Ernährung: Jährlich
- Intensive Sportlerinnen: Halbjährlich
Führen Sie ein Symptomtagebuch. Notieren Sie Energie-Level, Haarausfall oder andere Veränderungen. Das hilft Ihnen und Ihrem Arzt, Muster zu erkennen.
Die richtige Supplementauswahl
Nicht alle Eisenpräparate sind gleich. Achten Sie auf:
- Elementarer Eisengehalt: Steht auf der Verpackung
- Zusatzstoffe: Vitamin C verbessert die Aufnahme
- Verträglichkeit: Beginnen Sie mit niedrigen Dosen
- Qualität: Wählen Sie geprüfte Präparate aus der Apotheke
Lebensstil-Faktoren berücksichtigen
Stressmanagement: Chronischer Stress kann die Eisenaufnahme beeinträchtigen. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation unterstützen Ihre Gesundheit ganzheitlich.
Ausreichend Schlaf: 7-8 Stunden Schlaf fördern die Regeneration und Nährstoffverwertung.
Moderate Bewegung: Sport ist wichtig, aber Übertraining kann zu zusätzlichen Eisenverlusten führen. Finden Sie Ihr optimales Maß.
Fazit: Eisen als Schlüssel zu mehr Lebensqualität
Ein optimaler Eisenstatus ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für Ihre Gesundheit und Lebensqualität. Als Frau haben Sie besondere Herausforderungen zu meistern – von der Menstruation über Schwangerschaft bis hin zu sportlichen Ambitionen. Doch mit dem richtigen Wissen und gezielten Maßnahmen können Sie diese erfolgreich bewältigen.
Der Weg zu mehr Energie, gesunden Haaren und einem starken Immunsystem beginnt mit dem Verständnis für Ihren Körper und seine Bedürfnisse. Eine Kombination aus eisenreicher Ernährung, strategischer Supplementierung und regelmäßigen Kontrollen kann Ihnen dabei helfen, Ihr volles Potenzial zu entfalten.
Vergessen Sie nicht: Jede kleine Veränderung zählt. Ob Sie heute einen eisenreichen Smoothie trinken, Ihre Blutwerte kontrollieren lassen oder bewusst Vitamin C zu Ihren Mahlzeiten ergänzen – Sie investieren in Ihre Zukunft. Mit Lumena Health unterstützen wir Sie dabei, den besten Weg für Ihre individuelle Situation zu finden und eine Gemeinschaft aufzubauen, die sich gegenseitig stärkt.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel Eisen brauchen Frauen täglich?
Der tägliche Eisenbedarf variiert je nach Lebensphase: Frauen im gebärfähigen Alter benötigen etwa 15 mg täglich, während der Schwangerschaft steigt der Bedarf auf 30 mg. Nach der Menopause sinkt er auf 10 mg täglich. Vegetarierinnen sollten aufgrund der schlechteren Verfügbarkeit pflanzlichen Eisens etwa das 1,8-fache dieser Mengen anstreben. Bei starker Menstruation oder Sport kann der individuelle Bedarf höher liegen.
Kann man zu viel Eisen aufnehmen?
Ja, eine Eisenüberladung ist möglich, aber selten. Die obere Grenze liegt bei 45 mg täglich für gesunde Erwachsene. Symptome einer Überdosierung sind Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Menschen mit Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) müssen besonders vorsichtig sein. Lassen Sie daher vor hochdosierter Supplementierung Ihre Blutwerte kontrollieren und überschreiten Sie nicht die empfohlene Dosierung ohne ärztliche Anweisung.
Was ist der Unterschied zwischen Eisen aus Pflanzen und Fleisch?
Fleisch enthält Häm-Eisen, das direkt aus Hämoglobin stammt und vom Körper zu 15-35% aufgenommen wird. Pflanzliches Nicht-Häm-Eisen wird nur zu 2-20% resorbiert und ist stark von anderen Nahrungsbestandteilen abhängig. Vitamin C verbessert die Aufnahme, während Kaffee, Tee und Kalzium sie hemmen. Vegetarierinnen können durch geschickte Kombinationen (z.B. Linsen mit Paprika) ihre Eisenaufnahme optimieren.
Wie merke ich schnell, ob ich Eisenmangel habe?
Frühe Anzeichen sind anhaltende Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf, Konzentrationsschwierigkeiten und vermehrter Haarausfall. Schauen Sie sich Ihre Augenlider von innen an: Sind sie blass statt rosa-rot, könnte das ein Hinweis sein. Kalte Hände und Füße, brüchige Nägel oder häufige Infekte können weitere Symptome sein. Eine sichere Diagnose ist nur durch Blutuntersuchung (besonders Ferritin-Wert) möglich.
Können Eisenpräparate Haarausfall stoppen?
Bei eisenmangelbedingtem Haarausfall können Eisenpräparate helfen, aber Geduld ist nötig. Haare wachsen nur etwa 1 cm pro Monat, daher dauert es 3-6 Monate, bis Verbesserungen sichtbar werden. Studien zeigen, dass 70% der Frauen mit diffusem Haarausfall und niedrigem Ferritin auf eine Eisentherapie ansprechen. Wichtig: Lassen Sie zunächst andere Ursachen (Hormone, Schilddrüse, genetische Faktoren) ausschließen, da nicht jeder Haarausfall eisenbedingt ist.